Wichtige Basics / Meilensteine setzen
Gerade beim Training der Gerätearbeit ist es wichtig eine gewisse Basis beim Aufbau zu erarbeiten. Es ist ähnlich wie beim Bergsteigen: Pausen und Meilensteine sind wichtig, um gestärkt weiter gehen zu können. Wenn man gleich alles auf einmal und vorallem zu schnell will, bricht die Übung meist komplett zusammen.
Als Beispiel nenne ich mal den Positionswechsel. Wenn der Hund aus der Entfernung kein Sitz oder Platz kann, wird er es auch nicht auf einem Tisch können. Dann ist es einfacher, mit geringer Distanz erst an dem Kommando „Sitz“ zu arbeiten. Ist die Sitzübung beim Hund allerdings gefestigt, kann man den nächsten Schritt trainieren und die Distanz erhöhen bzw. den Tisch mit einfügen. Dabei ist aber auch eine gute Kommunikation des Hundeführers wichtig. Klare und deutliche Hör- und Sichtzeichen ist essentiell, sonst versteht der Hund nur Bahnhof und kann die Übung nicht richtig umsetzen.
Genau das haben unsere RH-ler am Wochenende gelernt. Erst wenn der Steg sitzt, wird der nächste Schritt erarbeitet. Eine ordentliche Grundstellung, Aufsprung, Verharren, Folgen und eine ordentliche Grundstellung am Ende. Erst dann geht es auf die Fassbrücke mit der 1 dimensionalen Bewegung. Und erst später kommt die Schaukel mit der 2 dimensionalen Bewegung. Die Steigerung dieser Geräte findet sich auch in der PO in den einzelnen Prüfungsstufen wieder.
Die Königsdisziplin „Detachieren“ wird auch in mehreren Schritten aufgebaut. Der erste Step bzw. die Basis ist das Anlaufen der Pylone oder das Aufspringen des Tisches mit anschließendem Verharren, welches getrennt von einander trainiert wird. Erst wenn beides klappt, fügt man die Übungen zusammen. Erst mit kleiner Distanz und dann wird die Entfernung größer. In dem Entwurf der neuen IRO Prüfungsordnung hat man auch diese Steigerung in den jeweiligen Prüfungsstufen bei der Lenkbarkeit auf Distanz übernommen. Erst gibt es nur zwei Tische, erst ab der 2. Prüfungsstufe gibt es drei.
Nur wer geduldig die einzelnen Schritte des Detachierens aufbaut, diese festigt und vielleicht auch mal wieder zurück zur Basis geht, kann kontinuierlich eine Verbesserung feststellen. Dabei ist die positive Belohnung genauso wichtig, wie die Bindung zum Hund. Eine klare Kommunikation ist natürlich Grundvoraussetzung: die Hör- und Sichtzeichen sollen eindeutig und verständlich sein.
Und nun zitiere ich mal einen Mentor: „Wenn der Hund etwas nicht richtig macht, liegt es meist daran, dass er es noch nicht kann oder dass man als HF falsch kommuniziert hat!“
Man sollte also immer reflektieren, ob man nicht selbst einen Fehler gemacht hat, bevor der Hund gerügt wird. Selten macht ein Hund absichtlich etwas falsch….
Und wenn der Hund es dann richtig super macht, gehört die Belohnung und das anschließende Spielen genauso dazu!